Hallo zusammen,
ich wende mich mit einer vermutlich eher seltenen Anfrage:
Es geht um den Transport von toten Zecken, die in freier Wildbahn gefangen werden. Da bei Zecken davon ausgegangen werden kann, dass sie Mikroorganismen mit einer ansteckenden Wirkung enthalten, wäre im ersten Schritt die Klassifizierung gem. 2.2.62.1.1 logisch.
Da die einzige Übertragungsmöglichkeit bei Zecken jedoch der Stich (Zecken beißen nicht, sie stechen) ist, fällt diese Methode der Ansteckung weg, da die Tiere ja tot sind und niemanden mehr stechen können. Aufgrund des harten Chitin-Panzers ist auch ein Zerdrücken der Zecke ausgeschlossen. (alles Aussagen von einem Mikrobiologen und Leiter der Vector-Borne Diseases-Abteilung in Österreich)
Wie würdet ihr diese Zecken einstufen? Hätte auch noch die Idee, dass die ansteckungsgefährlichen Stoffe der Zecken durch die Tötung "neutralisiert" werden und somit gem. 2.2.62.1.5.3 nicht mehr den Vorschriften unterliegen.
2.2.62.1.5.3
Stoffe in einer Form, in der jegliche vorhandene Krankheitserreger so neutralisiert oder deaktiviert wurden, dass sie kein Gesundheitsrisiko mehr darstellen, unterliegen nicht den Vorschriften des ADR, es sei denn, sie entsprechen den Kriterien für die Aufnahme in eine andere Klasse.
Zusätzlicher Hinweis: die Zecken sollen möglichst einfach von Privatpersonen per Posttransport versendet werden. Also nur mit Freistellungen möglich. Gedacht wäre der Versand der toten Zecke auf einem Klebeband fixiert in einem Kuvert bzw. in einer Hartplastikphiole in einem Kuvert. Wenn eine Ausstufung gem. 2.2.62.1.5.3 erfolgt, wäre das ja grundsätzlich kein Thema.
Wäre für eure Expertise sehr dankbar! Vielleicht ist ja sogar ein Mikrobiologe hier irgendwo unterwegs?
Besten Dank schon mal im Vorfeld und schöne Grüße!
Stefan