Hallo zusammen,

unsere Firma möchte wahrscheinlich demnächst die SDB's hausintern erstellen. Ich glaube auch schon zu wissen wen es ereilen wird...

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Habt Ihr Empfehlungen für eine gute Software bzw. welche würdet Ihr nicht empfehlen?

Vielen Dank für Eure Tipps
HWS

Hallo HWS,
kann jetzt zu Software in diesem Bereich nichts sagen (weil wir keine nutzen), möchte aber bzgl. des "Ereilens" auf Anhang II der REACH-VO hinweisen. Hier heißt es unter 0.2.3 "Das Sicherheitsdatenblatt ist von einer sachkundigen Person zu erstellen, die die besonderen Erfordernisse und Kenntnisse des Verwenderkreises, soweit bekannt, berücksichtigt. Lieferanten von Stoffen und Gemischen müssen sicherstellen, dass diese sachkundigen Personen entsprechende Schulungen und auch Auffrischungslehrgänge erhalten haben." Also einfach so ereilen lassen ist da nicht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smirk.gif" alt="" />
Gruß Gandalf

Hallo Gandalf,

das es hierfür einen Sachkundelehrgang bedarf habe ich dem Chef schon klar gemacht...

Hallo HWS,

die BAuA hat eine Zusammenstellung von entsprechender Software auf der Homepage:

http://www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/SDB/Software/Software.html

Grüße
GG1

Dies wird allerdings nicht genügen, denn mit der sachkundigen Person ist üblicherweise die juristische Person gemeint. Eine Einzelperson wird kaum in der Lage sein, alle im Sicherheitsdatenblatt tangierten Rechtsgebiete sachkundig und vollumfänglich sowie aktuell zu bearbeiten.
Wer kennt sich schon vollumfänglich im Chemikalien-, Gefahrgut-, Wasser-, Abfall-, Immissionsschutzrecht und noch weiteren im SDB enthaltenen Rechtsgebieten aus?

Im Grunde muss aber eine Schulung die da heisst: Erwerb der Sachkunde zum erstellen von Sicherheitsdatenblättern den Anforderungen genügen.
Abschnittspezifische Dinge müssen dann von den Fachabteilungen bzw. jeweiligen Spezialisten (evtl. auch outgesourced) beigetragen werden.
Das liegt dann aber im Verantwortungsbereich des Erstellers des SDB.
gruss..aw

Die BAUA -Liste habe ich auch schon gesehen, vielen Dank!
Allerdings ist die so lang und ohne Bewertung, deshalb wollte ich mal einen Tipp von den Praktikern erfragen, welche sinnvoll ist.

HWS

Da nirgendwo festgelegt ist, wie die Sachkunde in diesem Falle genau auszusehen hat, kann in dem Kurs alles angeboten werden. Man kann Glück haben und einen Kurs erwischen, der viele Aspekte berücksichtigt oder eben einen, der nur oberflächlich ein SDB bespricht. Um wirklich sachkundig zu sein, ist meiner Meinung nach, ein einzelner kurzer Kurs nicht ausreichend.
Leider werden in den letzten Jahren in vielen Bereichen recht schwammige und unkonkrete Rechtsvorgaben gemacht. Dies führt dann dazu, dass Schulungsanbieter mehr oder weniger gute Schulungen als notwendig anpreisen, die dem Kunden oftmals nichts oder wenig an Lösung zu den Fachproblemen liefern. Man kann weder über die Ausbildungsdauer noch über die Kosten auf die Qualität schließen, wobei eine längere Dauer und oft damit verbundene höhere Kosten auf entsprechende Qualität schließen lassen, diese aber nicht garantieren.

Es ist sogar noch schlimmer:
Die Sachkunde kann ja laut auch intern oder durch Praxis erlangt werden. In vielen Unternehmen wird ein Anlernen von preiswerten Mitarbeitern in Schwellenländern mit einem Sachkundelehrgang gleichgesetzt. Das spart Geld.

Die "ECHA-Leitlinien zu Sicherheitsdatenblättern" sagt das sogar zur Voraussetzung einer "Kompetenten Person" auf Seite 18.
http://echa.europa.eu/documents/10162/13643/sds_de.pdf

Hallo tiefflieger,
Ihre Einschätzung kann ich nur bestätigen. Wenn man sieht, was in der ECHA-Quelle unter 3.5.2 alles aufgeführt wird, denkt man sofort an eine Expertengruppe, nicht an einen Einzelkämpfer.
Sonst passiert es gerne, daß WGK 3-Gemische ohne zu zögern als Nicht-Gefahrgut im SDB stehen.
hazmatgerman