Hallo,

ist es zulässig, die Bauartcodierung auf z. B. Metallfässern, Kunststoffkisten nicht in das Material zu prägen oder aufzudrucken, sondern mittels Aufkleber (vom Verpackungshersteller) auf der Verpackung anzubringen?

In den Vorschriften (Teil 6) finde ich immer nur den Hinweis auf "dauerhaft und lesbar"... in wieweit ist so ein Aufkleber dauerhaft und könnte den nicht "jeder" anbringen auf eigentlich nicht geprüften/codierten Verpackungen?

Hallo Claudi,



Du gibst die Antwort eigentlich in Deinem Beitrag selbst. Denn in Abschnitt 6.1.3.1 steht: "muss mit Kennzeichnungen versehen sein, die dauerhaft und lesbar und an einer Stelle in einem zur Verpackung verhältnismäßigen Format so angebracht sind,"

Und dauerhaft bedeutet nun mal, kein Aufkleber, da der sich unter bestimmten Witterungseinflüssen (z.B. Luftfeuchtigkeit) lösen könnte.

Sonst könnte man z.b. bei Kunststoffkanistern den "Aufkleber" nach 5 Jahren austauschen, wenn die zulässige Nutzungsdauer nach 5 Jahren (4.1.1.15) abgelaufen ist.

Hallo Claudi,

Gefahrgutbeförderung ist, insbesondere im Seeverkehr, ein internationales Geschäft, und da sieht man doch eine ganze Menge an Verpackungen aus aller Herren Länder. Insofern kann dauerhaft sehr wohl auch ein fest angebrachter Aufkleber sein, bei den festen Klebern, die es heutzutage gibt.
Wenn Du Zweifel an der Zulassung der Verpackung hast, hilft als nächster Schritt der Zulassungsschein, in welchen Hinweise zur Anbringungsart der Codierung gemacht sein können / gemacht sind.
Ich weiß, für deutsche Verpackungen ist es ein leichtes den Zulassungsschein zu bekommen, bei indischen schon deutlich schwerer. Aber es geht.

Hallo Claudi,

"dauerhaft und lesbar" sind die Kriterien. Mit der "Lesbarkeit" hat sich die BAM bereits beschäftigt und an die ausländische Zulassungsstelle verwiesen: Lesbarkeit/ Sichtbarkeit des UN-Kennzeichens

Ich vermute mal, dass die Antwort zum Thema "dauerhaft" nicht grundlegend anders ausfallen wird.

Schöne Grüße.

danke für euren Input. dauerhaft ist eben sehr auslegungswürdig. aufkleber können ja schon dauerhaft sein, 3 monate seewasserbständig zum beispiel <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smirk.gif" alt="" />
sieht nur komisch aus, so ein aufkleber... wie selbstgemacht.

Hallo zusammen,
In der Luftfracht (IATA-DGR) ist hinter der Angabe 'dauerhaft und lesbar' noch eine Anmerkung wie folgt:

.. Bei Markierungen, welche nicht direkt auf die Verpackung gedruckt oder eingeprägt sind, kann das Luftfahrtunternehmen die Nachvollziehbarkeit zusätzlich fordern, um die Gültigkeit der Markierungen sicherzustellen.

In solchen Fällen und um Sendungsverzögerungen vorzubeugen, werden die Versender aufgefordert Kontaktangaben mit der Sendung zur Verfügung zu stellen, so dass die Gültigkeit der Markierung bestätigt werden kann.

Deine Verpackung kommt nicht zufällig aus dem asiatischen Raum? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smirk.gif" alt="" />

Ich meine mich zu erinnern, dass der UN Code als Etikett irgendwo in den IATA-DGR zwingend ausgeschlossen war. Entweder befand sich der Hinweis zentral oder es waren Carrier-Abweichungen. Ich schaue in den nächsten Tagen mal nach.

Ansonsten ist das in Asia gelebte Praxis mit den Etiketten. Das mag uns gefallen oder auch nicht. Aber so lange sie den ADR Anforderungen bezüglich der Sichtbarkeit und Dauerhaftigkeit entsprechen...

@DJSMP

Heiho! Ich weiß es nicht, habe die Fässer noch nicht gesehen, nur ein aufmerksamer Mitarbeiter fragte, weil er bei den Fässern sonst immer die Codierung aufgedruckt gesehen hat.

So nun habe ich auch den Ansatzpunkt in der IATA-DGR gefunden. Es ist eine Anmerkung mit einer Hand, also Wunschdenken des IATA-Vereins und restriktiver als die ICAO-TI:



Ich würde mal sagen: Wenn du das im Luftverkehr nach Frankfurt bringst, wird der Herr SwissPort mit den Worten WEIL DAS SO IST! sicher ablehnen. Auf der Straße und im Seeverkehr wäre ein Nase-Rümpfen bei BAG/Polizei/Wasserschützern und eine diesbezügliche Nachfrage zumindest nicht auszuschließen.