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Ermöglichen von Transporten Abfall der UN 2814 #19540 28.11.2014 14:26
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Bergmannsheil Offline OP
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Mahlzeit,

der Transport von Abfällen von Personen mit hämorrhagischem Fieber (z.B. Ebola) war in der Praxis praktisch nicht umzusetzen, da die gängigen Verpackungen nach P620 nur Proben aufnimmt, nicht aber den anfallenden Müll wie Einwegoverall oder evt. Gummistiefel.
Gestern hat Deutschland eine multilaterale Vereinbarung M 281 unterzeichnet zum Transport von Ebola-Abfall in eine an die P620 angelehnte Verpackungsvorschrift.

Jetzt kann man in der Praxis zumindest vor Ort sammeln, auch wenn die Verbrennungsanlagen noch Probleme machen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/crazy.gif" alt="" />

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20539-M281.pdf (0 Bytes, 242 Downloads)
Zuletzt bearbeitet von Bergmannsheil; 28.11.2014 14:26.

Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf während der Arbeitszeit.
Re: Ermöglichen von Transporten Abfall der UN 2814 [Re: Bergmannsheil] #19541 30.11.2014 15:21
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King_Louie_21 Offline
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Antwort auf
[...] auch wenn die Verbrennungsanlagen noch Probleme machen.

Hallo Gerd,

das ist ja eine interessante Entwicklung und vermutlich schon mal wesentlich praxisnäher als die bisherigen Verpackungsmodalitäten. Welche Probleme mit den Verbrennungsanlagen meinst Du? Es gibt den BDSAV (Bundesverband Deutscher Sonderabfallverbrennungs-Anlagen e.V.), dessen Mitglieder für solche Abfälle prädestiniert sind. Vielleicht findest Du ja dort eine geeignete Verbrennungsanlage.

Die technischen Rahmenbedinungen der Verbrennungsanlagen sind zu berücksichtigen. Solche Abfälle werden über einen Fassaufzug direkt der Verbrennungsanlage zugeführt; die Öffnung des Drehrohrs ist zumindest in Deutschland je nach Anlage für maximal 200 L Fässer ausgelegt, manchmal auch weniger. In Abs. 3.3 c) der M281 wird ausdrücklich darauf hingewiesen.

Darüber hinaus kann ich Anlagenbetreiber verstehen, wenn sie solche Abfälle mit Vorbehalten beurteilen. In der Fachzeitschrift "gefährlicheladung" wurde im Oktober 2014 auf S. 12 ff. über Missstände im Zusammenhang mit der Beförderung infektiöser Abfälle von Krankenhäusern in den Niederlanden berichtet. Ich bezweifle, dass die Situation in Deutschland wesentlich besser ist. Die Entsorger infektiöser Abfälle sind auch in Deutschland mehrmals jährlich mit Anlieferungen konfrontiert, die nicht richtig verpackt sind und deren Ladungssicherung zu gefährlichen Zwischenfällen führt. Immer wieder treten beim Öffnen der Türen Flüssigkeiten aus oder Gebinde fallen wegen mangelnder Ladungssicherung von der Ladefläche. Den Inhalt solcher Gebinde möchte ich hier nicht im Detail beschreiben, da genügt ein Blick in die LAGA-Mitteilung 18 (Vollzugshilfe zur Entsorgung von Abfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes). Wenn alle Krankenhäuser und Beförderer zuverlässig darauf achten würden, dass geeignete Gebinde eingesetzt werden und eine korrekte Ladungssicherung durchgeführt wird, dann gäbe es hier von Seiten der Verbrennungsanlagen sicher auch weniger Vorbehalte.

Aus meiner Sicht muss eine belastbare Vertrauensbasis zwischen Krankenhaus, Beförderer und Entsorgungsanlage erreicht werden, um solche Abfälle zu handhaben. Vielleicht hilft es, die Verbrennungsanlage bei der Erstellung des Sicherheitskonzepts und bei der Personalschulung (Absätze 4 und 5 der der M281) von Anfang an miteinzubeziehen statt vollendete Tatsachen zu schaffen, die nicht mehr beeinflussbar sind.

Schöne Grüße.

Re: Ermöglichen von Transporten Abfall der UN 2814 [Re: King_Louie_21] #19542 01.12.2014 14:57
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G. Homann Offline
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Im Anhang noch die "offizielle" Version in Deutsch.

Gruß aus Koblenz
Günther Homann

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20551-141127M281.doc (0 Bytes, 322 Downloads)
Re: Ermöglichen von Transporten Abfall der UN 2814 [Re: King_Louie_21] #19543 03.12.2014 10:03
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tiefflieger Offline
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Antwort auf
...Welche Probleme mit den Verbrennungsanlagen meinst Du? ...

Die, dass in Deutschland, meines Wissens nach, nur eine Verbrennungsanlage bereit ist, Abfall welcher potentiell mit Ebola kontaminiert ist, entgegen zu nehmen.
Bei noch wenigen Fällen kann man das in Griff bekommen, steigt die Zahl der Verdachtsfälle wird daraus ein ernstes Problem, zumal in der Regel in den Kliniken weder entsprechend geeignete noch flächenmäßig ausreichende Bereiche vorhanden sind um die Abfälle zwischen zu lagern.
Schnell kommt man auch durch einige solcher Fälle auf über 20t/Jahr für diese Fraktion und muss dann am elektronischen Nachweisverfahren nach Abfallrecht teilnehmen, was man ansonsten aus Kosten- und Organisationsgründen versucht zu vermeiden.


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