Hallo Abfallgemeinde,

ich benötige etwas Hilfe bei der Suche bzw. Tipps um einen Filterkuchen ggf. gefahrgutrechtlich Einzustufen.

Fakten:
Der Filterkuchen hat die AVV 11 01 09*
Der Abfall wurde bis dato als nicht Gefahrgut befördert
Beizflüssigkeiten (UN2922 (Salpeter/Flußsäuregemisch) wird durch UN3266 (Calciumhydroxid)) neutralisiert und dann getrocknet. Einzig der Anteil an Schwermetallen, die durch das Beizen hier enthalten sind sollten jetzt das Problem darstellen (hoffe ich). Gibt es Entsorger, welche auch Analysen anbieten (nicht so wie der meines Kunden, nämlich keine) oder gibt es Labore, welche etwas Geld verdienen möchten und den Filterkuchen analysieren möchten (Probe vorhanden).

Wie üblich... sollte ich schon seit gestern eine Antwort haben <img src="/ubbthreads/images/graemlins/grin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/crazy.gif" alt="" /> bin aber auch über noch kommende Antworten sehr froh.

Hallo Kay,

ich weiß, es ist vielleicht schon zu spät und der Zug ist bereits abgefahren. Nachdem sonst noch keine(r) geantwortet hat, will ich es doch noch versuchen:

Empfehlen kann ich u.a. die 3S Sonderabfall Service Südwest GmbH, die sich auf gefährliche Abfälle einschließlich Abfallanalytik spezialisiert hat und in ganz Ba-Wü. aktiv ist. Weitere Firmennamen finden sich in der von der Gewerbeaufsicht Baden-Württemberg veröffentlichten Datenbank für zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe Baden-Württemberg.

Ansonsten kann ich erfahrungsgemäß nur sagen, dass Abfälle, die auf oberirdischen Deponien abgelagert werden, in der Regel nicht unter das Gefahrgutrecht fallen. Bei Untertagedeponien und Sonderabfallverbrennung sowie chemisch-physikalischer Behandlung kann es anders aussehen. Wenn Du es ganz genau wissen möchtest, dann wäre ggf. eine aufwendige und kostspiele Analyse auf "Umweltgefahr" gem. Abs. 2.2.9.1.10 ADR erforderlich, die aber für die Entsorgung keine neuen Erkenntnisse bringt, weil der Abfallschlüssel eh' schon einen Stern* hat, und die deshalb normalerweise nicht vorgenommen wird.

Die Probenahme darf, wenn der Abfall auf einer Deponie entsorgt werden soll, nur von einer fachkundigen Person ausgeführt werden und muss nach der Vorschrift LAGA PN 98 (Richtlinie für das Vorgehen bei physikalischen, chemischen und biologischen Untersuchungen im Zusammenhang mit der Verwertung / Beseitigung von Abfällen) vorgenommen werden. Die für den Entsorgungsnachweis erforderliche Analytik muss durch ein zertifiziertes Labor gem. DIN/ISO/EN 17025 erfolgen. Abfallanalysen werden u.a. von einigen Mitgliedern des Verbands deutscher Untersuchungslaboratorien durchgeführt, die teilweise auch weitere Niederlassungen im süddeutschen Raum haben. Darüber hinaus sind mir noch die Firmen Synlab und Agrolab bekannt.

Schöne Grüße.

Hallo KaySchmauder,
also das mit vorgestern hat nicht geklappt, aber da Analysen so ihre Zeit brauchen, dürfte das kein Problem sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
Zugelassene Labore für derartige Untersuchungen finden sich hier: GLP oder hier: BAuA.
Bei der Neutralisation entsteht wohl auch Calciumnitrat (UN 1454). Insoweit wären nicht nur die enthaltenen SM und Umweltgefährlichkeit von Bedeutung.
Für Abfallanalysen zugelassene Untersuchungsstellen finden sich hier: ReSyMeSa-Fachmodul Abfall
Gruß Gandalf.