Hallo zusammen,

eine in Köln ansässige Firma hatte einen Container mit Gefahrgut beladen, der für China bestimmt war. Nach der Beladung wird er verblombt und dem Fahrer wurde das unterschriebene Packzertifikat sowie die IMO-Erklärung mitgegebenen. Auf dem Weg zum Verschiffungshafen muss der Fahrer eine Kontrolle durch die Polizei über sich ergehen lassen. Die Beamten öffnen den Container und stellen bei der Inaugenscheinnahme des Containers Ladungssicherungsmängel fest. Nach Anhörung durch die Polizei erhält der Packer des Container Monate später einen Bußgeldbescheid in Höhe von 850,-¤. Geahndet wurde nach der GGVSee und nicht nach der GGVSEB.
Ist das die gängige Praxis der Kontrollbehörden und Bußgeldstellen? Warum wurde nach der GGVSee geahndet obwohl ein Straßentransport durchgeführt wurde?

Gruß

Udo

Hallo Udo,

hat der Versender in seiner Gefahrguterklärung möglicherweise auch die Erklärung abgegeben "Transport in Übereinstimmung mit ADR 1.1.4.2"? (1.1.4.2 Beförderungen in einer Transportkette, die eine See- oder Luftbeförderung einschließt)

Denn dann macht der Versender von dieser Ausnahmeregelung im ADR Gebrauch und unterwirft seinen Transport den Vorschriften des IMDG-Codes, bzw. den ICAO-TA. Und folgerichtig kann die Polizei etwaige Verstöße auch nur auf Grundlage dieser Regelwerke ahnden.

Gruß
Dangerman