Hallo zusammen,

ich habe noch eine Frage zu 4GV-Verpackungen und hoffe ihr könnt mir helfen:
Die 4GV-Zulassungen werden ja immer mit einer bestimmten Innenverpackung (hier eine 250 ml Glasflasche à 0,2kg) und einem bestimmten Polster-bzw. Saugmaterial getestet (hier Vermiculite) sowie bestimmtem Klebeband.
In der Zulassung steht:
"Die versandfertige Verpackung wurde in Übereinstimmung mit den ensprechenden Vorschriften nach ADR, Abschnitt 6.1.5 geprüft. Das Prüfprotokoll kann bei Anwendung anderer Verpackungsmethoden oder bei Verwendung anderer Verpackungsbestandteile ungültig werden."

Darf ich nun ein anderes Postermaterial (Styropor) statt Vermiculite benutzen oder wird dann gleich das Prüfprotokoll und die Zulassung ungültig? Die Innenverpackungen wären nochmal extra in einer Zwischenverpackung mit eigenem Aufsaugmaterial, was den gesamten Inhalt aufsaugen kann.
Wie ist es mit kleineren Innenverpackungen: darf ich statt einer 250ml Glasflasche auch mehrere kleinere Aluflaschen reinstellen? Wenn ja, wie viele maximal? Nach ADR 6.1.5.1.7.b wäre die Hälfte der Bruttomasse der Innenverpackung - also 0,450kg/2 = 0,225kg???

Hat da jemand Erfahrungen mit? Oder eine Idee?

Danke + Viele Grüße
Kalle

Hallo,
m.E. kann nur die bauartprüfende Stelle verläßlich sagen, welche Abweichung von der Baumusterzulassung noch unkritisch wäre. Ein anderes Polstermaterial beispielsweise würde für mich, da dessen Eigenschaften gerade nicht mit der Verpackung getestet wurden, zum Erlöschen der Zulassung führen. Die Prüfung besteht ja auch aus Falltests, die durch die Konfiguration der Verpackung beeinflußt werden können.
Gruß
M.A.T.

Schau mal im ADR unter 4.1.1.5.1 bzw. 6.1.5.1.7 - Das dürfte Deine Fragen beantworten.
gruss..aw

Danke! Das würde also bedeuten, dass ich in einer mit Glas getesteten 4GV Verpackung durchaus auch kleinere Verpackungen und ein stabileres Material (Alu) verwenden darf.

Kann mir bitte jemand nochmal den Unterschied einer 4G und einer 4GV Zulassung erklären? 4G bedeutet Test des Kartons ohne Innenverpackung? Und 4GV bedeutet Test mit definierter Innenverpackung. Oder?

Benutzt man eine 4G-Kiste ist das immer eine zusammengesetzte Verpackung (Innen- und Außenverpackung)

4G bedeutet Kiste aus Pappe - Möchte man diese verwenden, muss das gemäß Prüfbericht passieren und die Maximalwerte nach 6.1.3.1 c) sind einzuhalten (X/Y/Z).

4GV ist eine Sonderverpackung. 6.1.2.4 verweist auf die Anforderungen nach Absatz 6.1.5.1.7, heisst die dort gelisteten Maximalwerte sind bei Anwendung von 6.1.5.1.7 einzuhalten. (Hälfte des X-Wertes)
gruss..aw

Hallo Kalle,
es ist genau anders herum.
In einer 4GV-Verpackung dürfen Innenverpackungen jeden Types zusammengefasst und befördert werden, wenn sie den Anforderungen von 6.1.5.1.7 (a) bis (g) entsprechen.
In einer 4G-Verpackung dürfen nur die bauartgeprüften Innenverpackungen zusammengefasst und befördert werden.

Danke, das hilft mir weiter :-)

Dann darf ich also nur in einer GV-Verpackung andere ("harmlosere") Innenverpackungen reinpacken, wenn ich die Bedingungen nach 6.1.5.17 a-g einhalte. 4G geht dafür nicht.
Und wie ist es, wenn die zulässige Bruttomasse für Verpackungsgruppe I mit 1,7 kg angegeben ist: darf dann mit abweichender kleinerer Innenverpackung auch nur max. 0,85 kg Bruttogewicht zusammenkommen, auch wenn es Verpackungsgruppe II oder III ist?

Danke nochmal und ein schönes Wochenende!
Kalle

Du meinst Nettomenge Gefahrgut in der Innenverpackung
Dann nimm am besten einen größeren 4GV
gruss..aw

Ich meinte die Hälfte des X-Wertes - ist der X-Wert die zulässige Nettomenge?
Gruß, Kalle

Ja!

Danke :-)